Jo Kondo,Komponist


Der 1947 in Tokio geborene Jo Kondo erhielt
1972 sein Diplom am Kompositions-Departement
der Universität der Künste in Tokio.
1977-78 verbrachte er ein Jahr in New York,
finanziert durch den John D. Rockefeller III Found.
1979 hielt er auf Einladung des Canada Council
Gastvorlesungen an der Universität von Victoria
in British Columbia, 1986 lebte er in London als
Senior Fellow des British Council. 1987 war er
Composer in Residence an der Hartt School of
Music, Hartford, Connecticut, USA und unterrichtete
in gleichen Jahr (und im Jahr 2000) an
der Dartington International Summer School.
Heute ist Jo Kondo Professor für Musiktheorie
und Komposition an der Ochanomizu Universität,
Tokio. Er lehrt zudem an der Hochschule der
Künste, Tokio sowie an der Elisabeth Hochschule
für Musik in Hiroshima.
1980 gründete Kondo das Musica Practica
Ensemble, ein Kammerorchester, das sich der
zeitgenössischen Musik verpflichtet sieht. Kondo
war der künstlerische Leiter dieses Kammerensembles
bis zu ihrer Auflösung 1991. Er
komponierte bis dato über 130 Werke, von der
Oper über Solowerke, die weltweit aufgeführt
werden, von viele Kompositionen liegen CD-Einspielungen
vor. Kondo, der auch viel und gerne
über Musik schreibt, hat in bislang fünf Bücher
seine kompositorischen und ästhetischen Konzepte
veröffentlicht und ist Mitherausgeber der
Zeitschrift Contemporary Music Review.
Seine Kompositionen sind bei University of
York Music Press, Großbritannien, und C. F.
Peters, New York veröffentlicht.
A Shrub – Ein Busch
Obwohl A Shrub für drei Instrumente geschrieben
ist, für Alt-Saxophon, Marimba und Klavier,
handelt es sich nicht um ein Trio im üblichen
Sinne. In diesem Werk werden das Alt-Saxophon
und die Marimba beinahe durchgehend als
Paar betrachtet. Sie werden in einem unisonen
Rhythmus miteinander verbunden als ob ein
einzelnes imaginäres Instrument geformt wird.
Deshalb kann diese Komposition eher als Duo
(Saxophon-Marimba und Klavier) als als Trio
angesehen werden.
A Shrub wurde im Jahr 2000 als Auftragswerk
des Deutschlandradios für das Trio Accanto
geschrieben und im darauffolgenden Jahr in
Köln uraufgeführt. Jo Kondo
„Jeder Klang muss sein eigenes Wesen und
Leben haben. Was ich in meinen Kompositionen
mache, lässt sich beschreiben als ein Kreieren
eines Netzes intertonaler Beziehungen, während
ich gleichzeitig bestrebt bin, die Möglichkeit des
Hörens des individuellen Wesens und Lebens
eines jeden einzelnen Tones innerhalb dieses
Beziehungsgeflechts zu schützen.“ Jo Kondo