Erhard Grosskopf,Biografie


Erhard Grosskopf wurde 1934 in Berlin geboren.
Nach verschiedenen Studienanfängen in Frankfurt
am Main und Berlin (Medizin, Philosophie,
Mathematik u. Kirchenmusik) absolvierte er
ein Kompositionsstudium bei Ernst Pepping
und Boris Blacher. Es folgte eine zweijährige
Dozententätigkeit am Berliner Konservatorium.
Seit 1966 arbeitet Grosskopf als freischaffender
Künstler. Der zweimalige Stipendiat der
Villa Massimo, Rom entwickelte 1970 eine
instrumental-elektroakustische 7-Kanal-Komposition
für den deutschen Kugelpavillon bei der
EXPO‘70 in Osaka („Dialectics“). 1971 folgte
seine „Hörmusik“, die erste für die Berliner
Philharmonie und das Berliner Philharmonische
Orchester komponierte Raumkomposition. 1972
erhielt er den „Prix d’Italia“ für „Prozess der
Veränderung“. Von 1976-79 war er Mitherausgeber
der Zeitschrift für Kultur und Politik
„Berliner Hefte“, 1978-98 Initiator und künstlerischer
Leiter der Konzertreihe „Insel Musik“
in Berlin. In dieser Zeit war er auch regelmäßig
zu den Internationalen Ferienkursen für Neue
Musik Darmstadt eingeladen. Wichtige Werke:
1980 Uraufführung des Koto-Konzertes „Slow
Motion“ in Tokyo mit Tadao Sawai und dem
New Japan Philharmonic Orchestra - das erste
Koto-Konzert eines europäischen Komponisten.
1987 Ballett „Lichtknall“ an der Deutschen Oper
Berlin (Regie und Bild Achim Freyer, Choreographie
Lucinda Childs). 1993 Uraufführung der
„Sinfonie - Zeit der Windstille“ (Auftrag des SFB
/ International Jury Selection der ISCM für die
„World Music Days‘95“). Im Zusammenhang mit
dem Musiktheater - Projekt „L+L&L - Der dunkle
und der helle Wahn“ Aufträge von ‚Musik der
Jahrhunderte Stuttgart‘, vom ZKM (Zentrum
für Kunst und Medientechnologie) Karlsruhe
und von der Klangwerkstatt Kreuzberg (Berlin).
Erhard Grosskopf ist Mitglied der Akademie der
Künste – seit 2003 stellvertretender Direktor der
Abteilung Musik.
Hell 1 ist der erste Teil einer insgesamt
dreiteiligen Werkgruppe. Es ist aber auch Teil
des Musiktheaterprojektes für verschiedene
Ensemble von 1992/95, das den Titel „L+L&L.
Der dunkle und der helle Wahn“ trägt und auf
Georg Büchners (1813-1837) ‚Leonce und Lena’
basiert.