Manuel Hidalgo
Manuel Hidalgo wurde 1956 in Antequera,
Andalusien, geboren. Parallel zu einem begonnenen
Medizinstudium nahm er Unterricht in
Musiktheorie und Komposition bei Juan-Alfonso
García, dem Organisten an der Kathedrale von
Granada. Von 1976-1979 studierte er dann das
Fach Komposition bei Hans Ulrich Lehmann am
Konservatorium in Zürich. 1979-1984 folgte ein
Kompositionsstudium bei Helmut Lachenmann,
zunächst in Hannover, später in Stuttgart. Seit
1981 ist Manuel Hidalgo freischaffender Komponist
und lebt in Stuttgart. 2002 gab er Kompositionskurse
an der Musikhochschule Barcelona,
2002-2003 vertrat Manuel Hidalgo Marco
Stoppa in der Leitung einer Kompositionsklasse
an der Musikhochschule Stuttgart.
Manuel Hidalgos Kompositionen wurden bei
den renommiertesten Festivals für Neue Musik
uraufgeführt. Er ist Träger zahlreicher Preise und
Auszeichnungen.
Monotonie: ich bin die Einsamkeit
„Hidalgos Werke provozieren Widerstand, denn
sie spielen mit Erwartungshaltungen, die nicht
erfüllt werden. Daher scheint es, als komme
die Musik trotz manchmal wuseliger Aktivität
kaum richtig in Schwung, als bleibe sie, negativ
formuliert, in ihren Ansätzen stecken. Spannungsbehaftete
Gestalten verpuffen, bevor sie
sich entfalten können, die Musik tritt auf der
Stelle, und die eigentlich schönen Töne und
Klänge klingen plötzlich ganz anders, haben
ihr altes Gewand abgestreift und erscheinen in
einem fremdartigen neuen. Hidalgo stellt die
Töne gewissermaßen lakonisch, fast lapidar in
den Raum, fern sentimentaler oder sonstwie
bedeutungsschwangerer Trübung. Er erzielt diese
lapidare Wirkung durch eine markante Diktion,
durch Forti und Sforzati, plötzliche Einsätze
oder Dynamikkontraste, zugleich auch durch
den stets transparenten, glasklar formulierten
musikalischen Satz. (...)
Daher wirkt Hidalgos Musik trotz ihrer Anti-
Expressivität ganz unmittelbar und, auf einer
ent-emotionalisierten Ebene, sehr sinnlich.“
(Hanno Ehrler)